16.09.2019: Dieselskandal Volkswagen – Neue Vorwürfe zum Dieselmotor EA 288

Nach Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) wurde auch in neuere VW-Diesel-Motoren der Abgasnorm Euro 6 eine Software eingebaut, die erkennt, ob sich das Fahrzeug auf einem Prüfstand befindet (Zykluserkennung). Das gehe aus vertraulichen VW-Dokumenten hervor, die dem SWR vorliegen und die am 11.09.2019 veröffentlicht wurden.

Der Dieselmotor EA 288, gegen den sich die Vorwürfe richten, ist Nachfolger des Motors EA 189, der als “Skandal-Motor” im ersten Diesel-Skandals unrühmliche Geschichte schrieb. Der Nachfolger EA 288 wurde in Hunderttausenden Diesel-Fahrzeugen des Konzerns eingebaut, im Golf, Tiguan oder Passat, aber auch in Fahrzeugen von Audi, Skoda und anderen.

Laut SWR wurde in internen VW-Unterlagen beschrieben, wie die so genannte Zykluserkennung bei diesem Motor funktioniert. Unter Zykluserkennung verstehen Experten eine Software im Auto, die erkennt, ob gerade ein Abgastest durchgeführt wird. Solch eine Software war auch bei den Fahrzeugen des ersten Diesel-Skandals eingebaut.

In der VW-internen technischen Beschreibung des VW-Motors EA 288, die dem SWR vorliegt, heißt es:

“Nutzung und Erkennung des (…) NEFZ, um die Umschaltung der Rohemissionsbedatung streckengesteuert auszulösen.”

Abgasexperten, die den ersten Diesel-Skandal mit aufgedeckt hatten und Experten im Diesel-Untersuchungsausschuss des Bundestages waren, kommen nach Durchsicht der VW-Unterlagen zum Ergebnis, dass auch beim Motor EA 288 eine Abschalteinrichtung vorliegt:

“Das Fahrzeug erkennt, ob es auf einem Prüfstand steht – nur dann wird ausreichend AdBlue eingespritzt. Dagegen wird im normalen Fahrbetrieb auf der Straße viel weniger AdBlue verwendet.”

In den VW-Dokumenten soll sich auch eine „Beschreibung der SCR-Dosierstrategie im Zyklus und außerhalb des Zyklus“ finden. SCR steht für Katalysatoren, bei denen Harnstoff (“AdBlue”) zur Abgasreinigung eingespritzt wird. Wegen möglicher Verstöße bei der AdBlue-Einspritzung laufen derzeit Ermittlungen der EU-Kommission – gegen VW, Daimler und BMW.

Nach einer vorläufigen Einschätzung der Kommission haben sich die Hersteller abgesprochen „mit dem gemeinsamen Verständnis, dass sie dadurch den AdBlue-Verbrauch und die Wirksamkeit der Abgasreinigung begrenzten.“

Sollten sich diese Vorwürfe bestätigen, stünde dem Wolfsburger Hersteller ein “Dieselskandal 2.0” ins Haus, eine weitere Klagewelle wäre zu erwarten.

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